„Kultur macht stark“ – Bilanz der zweiten Förderphase
Seit dem Start von „Kultur macht stark“ wird das Programm begleitend evaluiert. Nun liegt der Abschlussbericht für die zweite Förderphase vor. Die Erfolge sind auf vielen Ebenen zu verzeichnen.
Für die zweite Förderphase von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ (2018-2022) hat das Analyse- und Beratungsunternehmen Prognos AG einen ausführlichen Evaluationsbericht vorgelegt. Ihm zugrunde liegen Daten aus dem Antragssystem „Kumasta“, Fachgespräche mit den Programmpartnern, verschiedene Online-Befragungen und der Besuch ausgewählter Projekte vor Ort. So können nicht nur Ziele des Programms, sondern auch über die Förderung hinausgehende Ziele beleuchtet werden – wie etwa die Strahlkraft des Programms in verstetigte Angebote der kulturellen Bildung.
Ãœber eine halbe Million Kinder und Jugendliche wurden erreicht
Der Evaluationsbericht zeigt: „Kultur macht stark“ konnte seine Angebote und Bündnisse in der zweiten Förderphase weiter ausbauen. Knapp 8.000 Bündnisse für Bildung entstanden in diesem Zeitraum, durch die rund 22.800 Einzelprojekte gefördert werden konnten. Bei der Auswertung der Erfolge beschreibt der Bericht unterschiedliche Ebenen und Ziele: Auf Ebene der Zielgruppe konnten rund 610.000 Kinder und Jugendliche von drei bis 18 Jahren über „Kultur macht stark“ erreicht werden. Zusammen mit den Teilnehmenden der ersten Förderphase ergibt sich so eine Gesamtreichweite von über 1,1 Mio. Kindern und Jugendlichen. Insbesondere junge Menschen aus sozialen Risikolagen wurden durch passgenaue Angebote in ihrem Sozialraum angesprochen. Hinsichtlich der bundesweiten Verteilung ist es gelungen, Projekte der kulturellen Bildung in die Fläche zu tragen und somit in ganz Deutschland nachhaltig für mehr Teilhabe, auch im ländlichen Raum, zu sorgen. Ein weitgefasster Kulturbegriff, der alle künstlerischen Sparten bis hin zu Spielkultur und Gaming, Medienbildung und Alltagskultur umfasst, sorgte für vielseitige Projektideen und Akteure. Dem Programm ist es somit gelungen, die facettenreiche kulturelle Bildung in Deutschland widerzuspiegeln und – auch in Pandemiezeiten – für viele Kinder und Jugendliche zu öffnen.
Auf Ebene der lokalen Bündnisse konnte eine nachhaltige Vernetzung weiter ausgebaut werden. In knapp der Hälfte aller Bündnisse wurden Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft eingebunden. Die Zusammenarbeit mit kommunalen Verwaltungsstrukturen oder Ämtern wurde von 87 Prozent der Bündniskoordinatoren als sehr gut oder gut eingestuft. Somit konnte eine höhere Aufmerksamkeit für das Programm auf lokaler Ebene sowie eine stärkere Verankerung von „Kultur macht stark“ in den Kommunen erzielt werden. Mit Schulen als Partner in über 40 Prozent der Bündnisse kann das Programm zudem eine wichtige Rolle beim Ausbau von Ganztagsangeboten einnehmen.
„Kultur macht stark“ eröffnet Bildungs- und Entwicklungschancen
Der Evaluationsbericht hält klar fest: Kindern und Jugendlichen aus Risikolagen können durch die außerschulischen Angebote von „Kultur macht stark“ neue Bildungs- und Entwicklungschancen eröffnet werden. So trägt das Programm maßgeblich zu mehr Bildungsgerechtigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe bei – eine wichtige Prämisse für den Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Die Wirkungen des Programms betreffen sowohl die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen als auch die Ebene weiterer Akteursgruppen: Es stärkt Kinder und Jugendliche in ihren kreativen Fähigkeiten, in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und in ihren Sozialkompetenzen. Die Teilhabe in einem „Kultur macht stark“-Projekt führt über das Projekt hinaus zu einem Gefühl der Teilhabe am soziokulturellen Leben allgemein. Auch in die Familien wirkt diese Offenheit für kulturelle Angebote und ihre Erfahrungsorte. Die vielen Ehrenamtlichen des Programms stärken darüber hinaus das Gemeinwohl und den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Auch die Bilanz für die Akteure in den Bündnissen fällt positiv aus: Netzwerke und Kooperationen werden nachhaltig gefördert, auch über das Programm hinaus. Darüber hinaus schafft das Programm Impulse für die eigene Arbeit und stärkt den Wissensaustausch.