ProQua Fachkonferenzen (07.10.2020-13.01.2021)

Die programmbegleitende Qualitätsentwicklung (PROQUA) „Kultur macht stark” lädt zu den nachfolgenden Fachkonferenzen ein:

“Nachhaltigkeit in der Kulturellen Bildung: Upcycling, Lifehacks & Co” (07.10.2020)

Mit Blick auf die UN-Nachhaltigkeitsziele und eine sich rasant verändernde Welt stellt die Fachkonferenz die Potenziale der Kulturellen Bildung für Fragen der Zukunftsgestaltung und einer nachhaltigen Entwicklung in den Fokus. Insbesondere künstlerisch-ästhetische Prozesse, Praxen und Vermittlungsformen bieten Kindern und Jugendlichen hier offene Denk- und Möglichkeitsräume. Sie können ihre Ideen, Erfahrungen sowie Herausforderungen auf die Tragfähigkeit und Brauchbarkeit für eine nachhaltige Entwicklung hinterfragen und fortentwickeln. Junge Menschen erfahren, dass sie etwas bewirken und auch verändern können. Das ist entscheidend für die Motivation, sich zu engagieren und bei der Fortentwicklung der Gesellschaft aktiv mitzuwirken.

Eingeladen sind alle Interessierten, Studierenden, Fachpersonen und Multiplikator*innen der Kulturellen Bildung, Jugend- und Sozialarbeit. Sie diskutieren erstmals für das Förderprogramm die Potenziale der Kulturellen Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Die Fachkonferenz findet statt mit Unterstützung des Paritätischen Bildungswerks Bundesverband.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.


„Eine Frage des Standorts? Östliche und westliche Perspektiven auf kulturelle Bildung“ (05.11.2020)

30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung fragen viele immer noch nach der Herkunft aus Ost – oder Westdeutschland, weil damit eine bestimmte Form der Sozialisation und kulturellen Prägung verbunden ist. Was kann Kulturelle Bildung tun, um mögliche Distanzen zu überbrücken und für Kinder und Jugendliche gesellschaftliche Gemeinsamkeiten herauszustellen? Dabei stellt sich die Frage nach den eigenen fachlichen Verwurzelungen: Wie haben sich fachliche Perspektiven innerhalb der Kulturellen Bildung zwischen 1945 und 1990 entwickelt? Wurden diese Wissensbestände nach der Wende zusammengeführt? Welche inhaltlichen und strukturellen Erfahrungen und Erkenntnisse fanden Eingang in die gemeinsame bundesdeutsche Debatte zur Kulturellen Bildung? Begegnen sich die unterschiedlich geprägten Fachperspektiven auf Augenhöhe? Welche kulturgeschichtlichen
und jugendkulturellen Inhalte werden in Dokumentationen, Schulbüchern oder Vorträgen dargestellt und wie werden sie bewertet? Ist hier eine westliche Geschichtsperspektive dominant?

Ziel der Konferenz ist es, sich mit historisch gewachsenen Fachtraditionen auseinanderzusetzen und vor diesem Hintergrund die Chancen neuer Narrative und gemeinsamer fachlicher Perspektiven für die Kulturelle Bildung zu diskutieren. Die Tagung findet mit Unterstützung der Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen e.V. statt und richtet sich an alle Interessierten in der Kulturellen Bildung.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.


„Teilhabechancen im Kontext von Disability und Kultureller Bildung“ (18.11.2020)

Inklusion respektiert die Vielfalt von Menschen und wendet sich gegen alle Arten von Ausgrenzung. Aber wie funktioniert das und wo befindet sich die Kulturelle Bildung in Deutschland zurzeit bei der Inklusion? Wie steht es um die kulturellen Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen, die von mehrfachen Benachteiligungen im Kontext Armut und Behinderung (Disability) betroffen oder bedroht sind?

Die Konferenz setzt sich mit den unterschiedlichen Erfahrungen und Konzepten von Inklusion in der Jugendkulturarbeit auseinander. Sie bringt Expertisen aus verschiedenen künstlerischen Sparten zusammen, um von- und miteinander zu lernen. Anhand von wissenschaftlichen und praxisorientierten Impulsen diskutieren die Teilnehmenden Hemmnisse und Chancen auf dem Weg zur Umsetzung eines zeitgemäßen Inklusionsbegriffes, der Verschiedenheit als Normalität betrachtet.

Die Fachkonferenz wird unterstützt von der Bundesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik und richtet sich ausdrücklich und spartenübergreifend an alle Fachkräfte in der Kulturellen Bildung.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.


„Digitalisierung als Chance: Milieuübergreifende Bildungskonzepte für kulturelle Teilhabe“ (13.01.2020)

Kulturelle Bildung hat den Anspruch alle Kinder und Jugendliche zu erreichen. Hierzu sind in den letzten Jahren eine Vielzahl von zielgruppenspezifischen Strategien entwickelt worden. Es stellt sich jedoch angesichts einer zunehmenden Ghettoisierung von Milieus in Großstädten die berechtigte Frage: Reicht es im Zuge des gesellschaftlichen Zusammenhalts aus, alle zu erreichen, wenn dies überwiegend nur in einer zielgruppenspezifischen Segmentierung gelingt und sich junge Menschen aus unterschiedlichen Milieus im realen Lebensalltag nur noch selten begegnen? Auch „Filter Bubbles“ sorgen im Digitalen für Segmentierung. Kommerzielle Suchmaschinen transportieren durch Algorithmen vor allem solche Inhalte und Meinungen, mit denen sich Suchende schon in der Vergangenheit auseinandergesetzt hat. Letztendlich verfestigen sich so milieuspezifische Perspektiven.

Die Fachkonferenz untersucht daher die Chancen der Digitalisierung in der Kulturellen Bildung zur Vernetzung der unterschiedlichen sozialen Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. Diskutiert werden Bildungskonzepte, die Kulturorte und Angebote der Kulturellen Bildung als milieuübergreifende Plattformen (weiter-)entwickeln und den post-digitalen Raum – als Begegnungsraum jenseits realer Merkmale und Ästhetiken – miteinbeziehen.

Die Fachkonferenz findet mit Unterstützung der Stiftung Digitale Chancen statt.

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie ab Oktober 2020 hier.