Fachkonferenz „Gemeinsames Erinnern“

am 8. November 2022

Gemeinsames Erinnern. Herausforderungen für eine milieuübergreifende, plurale Erinnerungskultur in der Einwanderungsgesellschaft

Die Fachkonferenz findet mit Unterstützung der Türkischen Gemeinde in Deutschland und des Arbeitskreises Gedenkstättenpädagogik statt und richtet sich an Fachkräfte aus Kultur-, Bildungs- und Sozialarbeit, Museen und Gedenkstätten, Soziokulturellen Zentren, Migrantenorganisationen, Freiwilligen- und Jugendorganisationen sowie weitere Interessierte.
Hinweis: Präsentation des MeinLand-Projekts „Mit Leipelt stolpern/ Wer ist Hans? des Bündnisses der Hirn & Wanst Gmbh um 11:30. Das Projekt beschäftigte sich 2020 mit den Spuren des NS-Widerstandskämpfers Hans Leipelt und seiner Familie.

Aufgrund seiner besonderen Geschichte werden Erinnerung und Aufarbeitung in Deutschland seit Jahrzehnten großgeschrieben – speziell, wenn es um die kritische Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus geht. Der deutsche Weg der Vergangenheitskonfrontation beim Aufbau einer besseren Zukunft gilt oft als vorbildlich. Doch seit einiger Zeit stellt sich zunehmend die Frage, wie Erinnerungskultur in der Einwanderungsgesellschaft zeitgemäß gestaltet werden kann: wer erinnert an was und aus welcher Perspektive? Dabei geht es nicht nur um die Erinnerung der NS-Zeit. Dies betrifft den öffentlichen Umgang mit der Geschichte der DDR oder die fehlende Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit. Die wiederholte Betitelung rechter Anschläge als Einzelfall bis hin zur anhaltenden Diskriminierung von Minderheiten wie Sinti und Roma oder LGBTTIQ*-Personen in historischen Debatten ist ebenfalls kritisch zu hinterfragen.

Wie sieht also gutes gemeinsames Erinnern in einer vielfältigen, postmigrantischen Gesellschaft aus? Wie können wir neue Formen finden, die unterschiedliche Perspektiven berücksichtigen und kulturelle Narrative für unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft gemeinsam gestalten?

Anmeldung online auf www.proqua-kms.de.
Die Teilnahme an den Konferenzen ist kostenfrei und für alle Interessierten offen.