Was bedeutet Heimat? Wie wird eine Stadt zur Heimat? Welche Rolle spielt das Herkunftsland fĂŒr das HeimatgefĂŒhl? Wo fĂŒhlt man sich heimisch und warum? Diesen Fragen gehen Jugendliche im Projekt Home, sweet home? nach und setzen sich literarisch mit dem Begriff Heimat sowie ihrer Heimatstadt Castrop-Rauxel auseinander. Inspiration bieten dabei GesprĂ€che mit Mitgliedern der griechischen Gemeinde und Exkursionen in die Umgebung.
Der Friedrich-Bödecker-Kreis NRW e.V., das Kulturzentrum AGORA und die Fridtjof-NansenRealschule setzen in 2016/2017 mit insgesamt 4 WerkstĂ€tten ihr 2015 erfolgreich gestartetes BĂŒndnis fĂŒr Bildung fort. Je 14 bildungsbenachteiligte Jugendliche im Alter von 14-18 Jahren aus Castrop-Rauxel setzen sich im Kulturzentrum AGORA in den Oster- und Herbstferien schreibend mit der Frage nach Heimat und Fremdheit auseinander. Inspiration bieten dabei ehrenamtliche UnterstĂŒtzer, die von den Jugendlichen interviewt werden. Dabei kann es sich z.B. um GesprĂ€che mit Einwanderern oder FlĂŒchtlingen handeln.
Inspiriert durch diese Inputs der Ehrenamtlichen, durch GesprĂ€che in der Gruppe mit RĂŒckbezug auf eigene Heimats- und Fremdheitserfahrungen und durch Moderation der AutorInnen, die die Werkstatt leiten, schreiben die Jugendlichen einen gemeinsamen literarischen Text. Dies kann eine ErzĂ€hlung sein, ein TheaterstĂŒck oder eine andere literarische Gattung.
Der entstandene Text hat zudem immer einen regionalen Bezug und schafft so auch einen ganz konkreten Zusammenhang zu der Lebenswelt der Teilnehmer. Sie schreiben ĂŒber Orte, die sie kennen, lernen diese aber unter bestimmten Aspekten ganz neu kennen.
Nach der gemeinsamen Planung des Plots schreiben die Teilnehmer jeweils allein oder zu zweit an einzelnen Teilen des Gesamtwerks, so dass jeder Teilnehmer seinen individuellen Teil beitrĂ€gt â mit stilistischen Mitteln, Perspektiven und GenreeinflĂŒssen, die ihn oder sie jeweils besonders begeistern.
Leserunden, Feedback und Diskussionen in der Gruppe runden die Werkstatt ab und tragen dazu bei, dass sich die Teilnehmer vertieft mit den Themen beschÀftigen.
Der Text wird nach der Werkstatt jeweils in einer Lesung öffentlich prĂ€sentiert, in einem Internetblog anderen zugĂ€nglich gemacht und zur Dokumentation und Erinnerung fĂŒr die Teilnehmer in einem Reader veröffentlicht.