Peer-to-Peer – Erzählungen migrantischer MitschülerInnen

14 Jugendliche aus Grimma zwischen 14 und 18 Jahren führen einen Medien- und Schreib-Workshop durch und produzieren aus deren Ergebnissen eine Ausstellung. Die Jugendlichen wachsen in mindestens drei Risikolagen auf, die ihre Bildungsbenachteiligung prägt. Sie leben im strukturschwachen ländlichen Raum und in einer Region (Landkreis Leipzig), die – im Vergleich zum Bundesdurchschnitt – besonders stark von Arbeitslosigkeit betroffen ist. Oftmals ist mindestens ein Elternteil der SchülerInnen arbeitslos. Ein großer Teil der Jugendlichen stammt aus bildungsfernen und einkommensschwachen Familien und/oder aus Familien mit einem Migrationshintergrund.

Die Jugendlichen beschäftigen sich in diesem Projekt mit dem Lebensalltag, den Träumen, Wünschen und Hoffnungen ihrer migrantischen MitschülerInnen aus der DAZ(Deutsch als Zweitsprache)-Klasse der Oberschule Grimma. In dieser Klasse können alle Kinder aus migrantischen Familien Deutsch lernen, wenn sie neu nach Deutschland gekommen sind oder die Sprache noch nicht ausreichend gut für den deutschsprachigen Unterricht können. In der DAZ-Klasse sind im Moment 15 migrantische SchülerInnen im Alter zwischen 11 und 18 Jahre.

Das Projekt ist partizipativ angelegt. Die Jugendlichen erstellen die Inhalte in den Medien- und Schreib-Workshops selbst und gestalten daraus gemeinsam eine Ausstellung nach ihren Vorstellungen. Die Jugendlichen stärken durch den Kontakt mit ihren migrantischen MitschülerInnen ihre interkulturellen Kompetenzen und erwerben durch die Medien- und Schreibwerkstatt technische, kulturelle und mediale Kompetenzen. Indem sie selbst die Inhalte gemeinsam mit der Projektgruppe abstimmen müssen, werden ihre Team- und Kommunikationsfähigkeit gefördert. Gerade weil sie selbst die Inhalte und die Form ihrer Präsentation mitbestimmen, wird auch ihr Selbstvertrauen gestärkt und ihr Eigenengagement.